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Das jähe Ende einer Zylinderkopfschraube


dahofa02

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Eigentlich begann alles ganz harmlos: 

Der KY in meiner Pritsche begann vor einigen Wochen sein Revier mit kleinen Öllackerln zu markieren. Nun, da ich Zeit gefunden hatte, kam die Pritsche auf die Hebebühne. Kopfdichtung und sämtliche Simmerringe neu zu machen sollte ja nicht so ein großes Problem sein. Also erst mal den Motor samt Getriebe gemütlich ausgebaut und die Pritsche weggehoben. 

Danach begann ich mit dem Abbau von Zahnriemen, sämtlichen Scheiben und dem Getriebe, damit ich die Simmerringe tauschen kann. 

Danach folgte der Zylinderkopf. Erst mal versucht mit dem Schlagschrauber eine Zylinderkopfschraube nach der anderen herauszudrehen. Zwei von acht gingen, die anderen zeigten sich recht unbeeindruckt. Gut dachte ich mir, dann eben mit der Ratsche mit sattem Hebel. Es folgten weitere zwei Schrauben meinem Aufruf herauszukommen. Bei der dritten versagte dann das Vierkant der Verlängerung seinen Dienst. Also musste ich schwerere Geschütze auffahren: fetten Kreuzschlüssel, mit dem ich immer beim Traktor die Radschrauben festschraube und eine selbst geschweißte Verlängerung bestehend aus einer 24er Mutter hinten, einer 22mm Pumpenstange als Verlängerung und vorne ein aus einer Blattfeder geschliffenes Vierkant zur Aufnahme des Bithalters. 

Bis auf eine Schraube bekam ich damit alle verbliebenen zerstörungsfrei heraus. Nur die letzte am Eck neben der ESP wollte sich ums Verrecken nicht bewegen. Die Rücksprache mit Davejag (danke nochmal) ergab, dass sie sich wahrscheinlich aufgrund einer Undichtigkeit der ZKD mit Hilfe des Kühlwassers schön festgefressen haben muss...

Leider sollte er Recht behalten.

Gut, also mit aller Gewalt hin und her gedreht und auf einmal gings ganz leicht... Ja, sie 3cm tief im Zylinderkopf abgerissen  :angry:. Nun war guter Rat teuer. 

Der erste Gedanke war ausbohren: Also Hartmetallbohrer rausgesucht und gebohrt. Nach einem cm fing er an zu quietschen und nix mehr ging, Schraube verhärtet. Auch die Länge des Bohrers war zu kurz für die ganze Schraube. 

Dann schmiedete ich den verzweifelten Plan, die Schraube von der Seite anzubohren. Ein zweiter Zylinderkopf war da ganz hilfreich, um nicht irgend einen Kanal zu erwischen. Die Schraube habe ich fast ganz durchgebohrt und dann endlich, der Zylinderkopf war ab  :)

Blieben nur noch zwei Probleme: Das Gewindestück, das im Block steckte und das 5 cm lange Reststück im Zylinderkopf.

Beim Block gings einfach: Da ich einen cm weit im Kopf gebohrt hatte, stand dieses auch 1 cm über. Also Mutter drangeschweißt und rausgedreht. 

Danach versuchte ich vergeblich das Stück im Kopf mit einem Dorn rauszutreiben. Pressen traute ich mich nicht, weil ich Angst vor Verzug im Kopf hatte. 

Nur mit dem Schraubenstück drin war der Kopf für die Tonne. Also keine Skrupel mehr: dünne Trennscheibe in die kleine Flex eingespannt und die Schraube der Länge nach fast ganz durchgesägt. Dann hatte sie keine Chance mehr und ließ sich mit ein paar kräftigen Schlägen austreiben.

Hier noch die Bilder:

wi6npfn7.jpg

 

q247892i.jpg

 

Kleine Frage noch: Was sagt ihr zu diesem doppel-Stegriss?

a5xb7n79.jpg

 

 

Und wie kann ich verhindern, dass sich die Wasserkanäle so zusetzen?

hn4a35qh.jpg

 

War da Dreck im Kühlwasser oder wurden mal falsche Flüssigkeiten vermischt? 

 

Schöne Grüße

Günter

 

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Risse zwischen den Ventilen sind in der Regel unbedenklich, aber zu den Vorkammern hin ist es schon etwas kritischer.

Die Ablagerungen kommen meiner Meinung von einer undichten Kopfdichtung. Wenn du schaust hat es da vom Brennraum hin zum Kanal vermutlich durchgeblasen ... Bei mir sah es an der Stelle wo die Dichtung undicht war genau so aus.

Den Kopf würde ich aber jetzt in die Tonne drücken, wenn hätte ich die Schraube durchgepresst ...

lg.

Stefan

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Hm, hätte gedacht, dass ich ihm nicht all zu viel Festigkeit genommen haben sollte mit dem Schnitt. Oben hat die Bohrung für die Zylinderkopfschraube noch gut 3cm Fleisch bis zum Schnitt, und da dieser in Längsrichtung ist, müsste ich auch bedenkenlos das volle Drehmoment anwenden können. 

Die Pritsche wird im Jahr ca. 2.000km gefahren, so hoffe ich, dass es dieser Kopf noch eine Weile tut. Und wenn er nach 20 oder 30tkm aufgibt, wärs auch noch lang genug.

lg

Günter

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der Kopf ist sowieso hin, nicht nur wegen deinem schnitt.

Aber wenn du wirklich nur 2000km fährst dann verbau ihn wieder auf eigenes Risiko ;)

 

Du hättest dem Kopf übrigens ncht geschadet wenn du die schraube rausgedrückt hättest.

 

MFG

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...

 

Du hättest dem Kopf übrigens ncht geschadet wenn du die schraube rausgedrückt hättest.

 

MFG

ok, was gelernt fürs nächste Mal. ;)

Hatte eben Bammel, dass ich ihn beim Pressen an dieser Ecke etwas stauche, wo er (bzw. die Kopfdichtung) ohnehin schon das Kühlwasser durchgelassen hat. Zumindest rostet hier die neue Kopfschraube sicher nicht mehr fest.

 

Hab jedenfalls den Kopf wieder verbaut und er läuft besser als vorher, vor allem das Kaltstartverhalten ist besser geworden. Muss zwischen den Zylindern schon ziemlich durchgeblasen haben bei der alten Dichtung, sonst hab ich ja nix geändert.

 

Mir ist bewusst, dass die Reparatur nicht lupenrein war, trotzdem hoffe ich, dass der Motor noch einige Jahre werkeln wird.

Für den schlimmsten Fall hab ich ja noch einen SB und ein langes 5-Gang Getriebe auf Lager liegen ;)

lg

Günte

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  • 7 Jahre später...

Hallo ich habe exakt das gleiche problem. Ich wollte fragen ob es einen langzeit test des kopfes gibt oder andere ideen? Momentan versuche ich im eingebauten zustand auszubohren, die hälfte habe ich schon, jetzt muss ich mal die nockenwelle aus platzgründen rausnehmen und weiter versuchen...aber kopf von der seite anbohren geht also? Bin für jede hilfe sehr dankbar, 1. Zylinderkopf reparatur und dann gleich das :(Danke!!

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Mein Tipp als Laie wär gönn dir einen neuen ZK neue Dichtungen und was da so dazu gehört⁷, meiner hat viel weniger ausgfressen ausgschaut und hat den Fingernagel Stegrisstest bestanden und trotzdem Luft gezogen, meine Ausgleichsbehälter gesprengt. Und nach ingesamt 6 mal ZK mit nachziehen bin Ich froh und man hört den Unterschied gewaltig. Solangs kratzig klingt passt irgendwas nicht. Lg viel Erfolg

Ps: Verstärkter Wasserkühler, 75° Thermostat...war auch kein Fehler...

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Verstärkter Wasserkühler, 75° Thermostat...war auch kein Fehler...

 

 

einfach einen guten Wasserkühler - und das 87grad Thermostat ist schon ok, wenn der Rest funktioniert...

 

Den Tipp mit einem neuen Kopf kann ich aber dennoch nach vollziehen - auch wenn er keine Risse zu den Vorkammern hat. Ventilführungen, Schaftdichtungen usw sind da dann half auch einfach neu. Die Ventile dichten noch richtig usw.

Aber rausbekommen muss er den alten Kopf wohl auch mal.. :)

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Ja an dem punkt bin ich auch bald dass ich den irgendwie brutal rausmetzger und einen neuen kaufe..es ist unglaublich wie fest die im kopf sitzt!!bei allen anderen schrauben war es kein problem..bohren geht extrem zach und ist eine eierei..auspressversuch(genau dort kann man am zk ansetzen)hat eine schraubzwinge zerfetzt...im block ist die schraube sehr beweglich ausser nach oben..ich hoffe der ist wenigstens heil! Danke einstweilen! 

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Hallo, ja WAR eingebaut, heute hat sie sich ergeben!!  Habe mit verschiedenen bohrern herumgemetzgert bis plötzlich der kopf vom stumpf ging..vermutlich das zusammenspiel von ausbohren,vibration,wärme und wd40..allerdings hab ich bei weitem nicht getade gebohrt, da würde ich jetzt zu viel mehr geduld raten und einer führung,zumindest durch beilagscheiben..vielen vielen dank euch allen!!ich fürchte ich melde mich nicht das letzte mal im zuge der reparatur..lg j

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